Dass E-Mail Marketing durchschnittlich den besten ROI im digitalen Marketing liefert, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Laut der Studie „E-Mail-Marketing Benchmarks 2022“ setzen heute deshalb sogar bereits 99 Prozent der über 5.000 befragten Unternehmen auf regelmäßige Newsletter. Aber nicht nur, um zu verkaufen: Auch Vertrauensaufbau und eine allgemein stärkere Kundenbindung stehen bei vielen Marketern und Unternehmen im Vordergrund. Doch wie fällt man heutzutage noch im E-Mail-Postfach auf? Wie schwer ist es wirklich, bei der täglichen Informationsflut aus der Masse herauszustechen? Wir haben uns umgehört und recherchiert, um die aktuellen Online-Marketing-Trends 2023 im Bereich E-Mail Marketing für Sie zusammenzufassen.
Die spannendsten E-Mail Marketing Trends 2023
E-Mail Marketing ist nicht nur der effektivste, sondern ebenso der skalierbarste und effizienteste Kanal, wenn es um digitale Marketingstrategien geht. Ob sich daran etwas ändern wird? Unwahrscheinlich. Denn auch auf den diesjährigen Messen und Online-Events war eine eindeutige Haltung zu erkennen: E-Mail Marketing wird weiter an Bedeutung gewinnen, insbesondere durch den Wegfall von Third-Party-Data.
1. E-Mail Marketing als Basis für First-Party-Data.
Durch das Ende der Cookies von Drittanbietern wird es immer schwerer, Kunden gezielt zu tracken und somit auch anzusprechen.
E-Mails sind für viele Marketer daher die Lösung: Eine Konstante über alle Kanäle hinweg, wodurch sie zum Kern der First-Party-Data-Strategie werden. Denn im Vergleich zu anderen Maßnahmen, wird im E-Mail Marketing die Datenerfassung durch Erstanbieter (dank der ausdrücklichen Einwilligung der Kunden) ermöglicht.
Hinzu kommt, dass Newsletter und Co. dabei immer wieder einen neuen Touchpoint bzw. Einstiegspunkt in die Customer Journey ermöglichen (z. B. durch Cross- und Upselling, Mailings an Warenkorbabbrecher, Follow-Ups etc.). Es lässt sich also genau abbilden und tracken, an welchem Punkt in der Customer Journey sich der Leser bzw. Kunde aktuell befindet.
Zwar verlieren auch hier die klassischen KPIs wie beispielsweise die Öffnungsrate durch erschwertes Tracking aus Datenschutzgründen an Relevanz, jedoch rücken weitere Kennzahlen in den Fokus, welche bisher noch häufig vernachlässigt wurden.
E-Mail-Marketing-Kennzahlen, die nach wie vor relevant und sogar oft aussagekräftiger als Öffnungsraten sind:
- Klickrate sowie Click-Trough-Rate
- Conversions und Umsatz
- Wiederverkaufsrate
- Spam- und Abmelderaten
- Customer Lifetime Value
2. Interaktivität in E-Mails
Während Mailings früher oft nur aus Textpassagen bestanden, sieht es heute schon ganz anders aus. Die Optionen sind nahezu unendlich, wenn es darum geht, die Grenzen zwischen E-Mail, Web und Mobile verschmelzen zu lassen. Neben Bildern und Videos liegt der Fokus 2023 deshalb auf interaktiven Elementen, um Leser bestmöglich einzubinden. Versuchen Sie es doch am besten einfach einmal selbst und überprüfen Sie im Anschluss die Interaktionsrate sowie weitere KPIs, um die für Sie passende Strategie zu finden.
Mögliche interaktive Elemente sind unter anderem:
- Animationen und Illustrationen
- Karussells, Slider sowie Akkordeons
- Umfragen und eingebundene Bewertungsmöglichkeiten
- Gamification, wie beispielsweise ein Quiz
- Videos und GIFs
- Countdowns
Ebenso können Sie aber auch Produkte und Kategorien so einbinden, dass sie sich in der E-Mail anpassen bzw. bearbeiten lassen (z. B. die Farbe der Schuhe, die man sich im Mailing, ohne Weiterleitung in den Onlineshop, auswählen und anzeigen lassen kann).
Das Ziel: Ihre Leser sollen sich mit Ihrem Mailing beschäftigen und dieses nicht einfach nur lesen und im Worst-Case nach wenigen Minuten schon wieder vergessen.
3. Persönlich, snackable und authentisch: Das wünschen sich die Leser.
Zwischen den nahezu unendlich scheinenden Werbebotschaften, die uns täglich in unseren Feeds, E-Mail-Postfächern oder aber auf anderen Wegen erreichen, sinkt die Aufmerksamkeitsspanne kontinuierlich. Die Folge: Gerade der klassische, unpersönliche Newsletter hat ausgedient. Vielmehr geht der Trend hin zum personalisierten Mailing zum richtigen Zeitpunkt (triggerbasiert) sowie mit den richtigen, relevanten Inhalten (Marketing Automation). Und das am besten in so wenigen Worten wie möglich. Gepaart mit authentischen Texten und, wenn passend, personalisierten Grafiken o. Ä., treffen Sie so den Nerv der Zeit.
Es wird also immer wichtiger, ausschließlich wirklich passende Inhalte auszuspielen, indem Zielgruppen segmentiert und Mailings personalisiert werden. Das bestätigt auch der Customer Engagement Report 2022 von Merkle: Fast 80 Prozent der Führungskräfte bestätigen, dass Verbraucher durchschnittlich 34 Prozent mehr ausgeben, wenn ihr Erlebnis personalisiert wurde.
Triggerbasierte Automatisierungs-Workflows sind beispielsweise
- Willkommenssequenzen (Onboarding für neue Abonnenten),
- Erinnerungen an unausgefüllte Formulare und an Warenkorbabbrecher,
- Reaktivierung-Kampagnen (Mailings an inaktive Abonnenten),
- mehrteilige Newsletter-Serien (Lead Nurturing) nach bestimmten Interaktionen (z. B. dem Download eines bestimmten Lead-Magneten oder einer Buchung) sowie
- Benachrichtigungen zu speziellen Anlässen (z. B. an Geburtstagen mit Gutscheinen oder eine Woche nach Kauf des Produkts mit weiteren Tipps zur Nutzung oder Anregungen zu Folgekäufen).
Wichtig ist hierbei jedoch auch der Kontext sowie bereits erwähnt der richtige Zeitpunkt.
4. User-generated Content: Schaffen Sie Verbindung zu Ihren Kunden.
Während User-generated Content (UGC, zu deutsch: benutzergenerierte Inhalte) bereits häufig in den sozialen Medien zum Einsatz kommt und auch 2023 weiterhin zu den digitalen Marketing Trends zählt, steht die Einbettung in Mailings noch ganz am Anfang. Dabei liegen die Vorteile klar auf der Hand: Durch UGC wird die Kundenzufriedenheit wortwörtlich gezeigt, ohne dabei unauthentisch zu wirken, was wiederum ein höheres Interesse beim Leser erweckt.
Es lohnt sich also, bereits bestehenden User-generated Content zu sichten und darüber nachzudenken, diesen für zukünftige Kampagnen und Workflows zu nutzen oder gegebenenfalls gezielt UGC-Creator zu beauftragen. So sparen Marketer und Unternehmen nicht nur Zeit, sondern profitieren zusätzlich von den Inhalten mit hohem Trust-Faktor.
Ideen für User-generated Content, die sich in Ihr E-Mail Marketing integrieren lassen:
- Fotos und Videos
- Bewertungen von Kunden
- Erfahrungsberichte und Beiträge
5. E-Mail Design Trends, an denen kaum ein Weg vorbei führt.
Ausgefallen auffällig: Neonfarben für die besonderen Akzente.
Insbesondere im Dark Mode und bei dunklen Hintergründen sind Neonfarben ein wahrer Hingucker. Gerade Marken mit junger Zielgruppe profitieren daher von dem Einsatz kräftiger, leuchtender Farben und schaffen eine moderne und gleichzeitig zeitlose Atmosphäre. Dabei gilt jedoch wie sonst auch: Bitte nicht übertreiben. Denn zu viele knallige Farben, Elemente und Flächen können schnell überwältigend wirken und rücken den Inhalt Ihres Mailings in den Hintergrund. Wie wäre es also besser mit einzelnen Illustrationen, Farbverläufen oder einfach nur leuchtenden Überschriften und Rahmen?
Farbtrend 2023: Darum lieben wir Viva Magenta
Wie jedes Jahr hat Pantone auch für 2023 die Trendfarbe des Jahres gekürt. Dieses Jahr fiel die Wahl dabei auf den Farbton Viva Magenta. Eine Pantone-Farbe, die nicht nur direkt auffällt, sondern im gleichen Zug Stärke und Freude ausstrahlt, während sie regelrecht einem Statement gleichkommt. Mutig, modern, kraftvoll und ja, auch zeitlos. Und wenn sie dann auch noch zum bestehenden Branding passt, umso besser! Denn auch wenn es viele Farben da draußen gibt und die Auswahl schwer fällt, sollten Ihre Mailings und Newsletter natürlich stets optisch im Einklang mit Ihren Markenfarben sein.
Animierte Call-to-Actions, GIFs, Memes und Co.
Neben dem Fokus auf Interaktion, wird 2023 auch das Jahr sein, in dem animierte Elemente eine große Rolle spielen. Denn egal, ob gebrandete Memes, unterhaltsame GIFs, 3D- sowie bewegte Grafiken oder animierte (und am besten natürlich auch personalisierte!) Call-to-Actions: Die mitreißenden Elemente sind der ideale Scroll-Stopper und erhöhen so die Conversion Rates Ihrer Newsletter und Einzelmailings. Und im Fall von animierten Call-to-Actions haben Sie sogar noch einen weiteren Vorteil: Sie heben den wichtigsten Part Ihres Mailings hervor – am besten verstärkt durch kräftige Farben und der passenden Platzierung mit genügend Whitespace drumherum.
2023 wird vielfältig: Mixen von unterschiedlichen Elementen ausdrücklich erlaubt!
Das kommende Jahr ist das Jahr der Mutigen. Zumindest könnte man das meinen, schaut man auf die digitalen Marketing-Trends, die derzeit online kursieren. Denn während Stilbrüche früher ein regelrechtes No-Go waren, sind sie heute oft ein wahrer Gamechanger. Daher gilt für 2023: Setzen Sie, insofern es zu Ihrem Branding passt, auf Kompositionen aus realen Bildern, individuellen Illustrationen und geometrischen oder abstrakten Formen. So kreieren Sie ein ganz besonderes Feeling beim Lesen und heben sich garantiert von der Masse an Newslettern ab, die ansonsten im Postfach Ihrer Abonnenten landen. Doch bitte nicht vergessen: Manchmal ist weniger mehr. Dutzende Elemente ohne Designstrategie untereinander zu mischen, nur um aufzufallen, ist nach wie vor ein No-Go.
Fazit: So schöpfen Sie das volle Potenzial der E-Mail Marketing Trends aus.
Auch wenn die oben genannten E-Mail Marketing Trends für die Branchen B2C und B2B gelten, sollte vor allem bei der Implementierung unterschieden werden. Denn während der Fokus bei B2C mehr auf der Anlasskommunikation innerhalb der Customer Journey liegen sollte, überwiegt bei der B2B-Ausrichtung in der Regel das Nurturing der vorhandenen Leads.
Klar ist jedoch in beiden Fällen, dass E-Mail Marketing immer wichtiger wird, wenn es um Touchpoints innerhalb der Customer Journey geht. Vergessen Sie also nicht, die nötigen Maßnahmen frühzeitig bei der Planung von Ressourcen und Budgets zu berücksichtigen.
Der Beitrag E-Mail Marketing Trends 2023: So schöpfen Sie das volle Potenzial Ihrer Mailings aus erschien zuerst auf MAILINGWORK Blog.